Montag, 27. Januar 2014

Das Schicksal hat seltsame Wege zuzuschlagen

Fassungslos starre ich auf den Bildschirm, als ich deinen Namen in meiner Liste lese. Erinnerungen an früher kommen hoch, ein dumpfer Schmerz und ein ziehendes Gefühl. Noch zu gut weiß ich, was du mir damals angetan hast. Zu deutlich das Wissen, dass du zum Teil Schuld an meinem Zerbrechen trägst. Und jetzt schickst du mir wieder eine Anfrage auf Facebook. Stundenlang überlege ich, weiß nicht, ob ich annehmen soll oder nicht, denn obwohl ich deine Taten verdrängt habe und dir auch irgendwo verziehen, habe ich Angst. Davor, was passieren wird.
Die Gefühle gewinnen über die Vernunft, ich nehme an. Nach mehr als drei Jahren, geraten wir wieder in Kontakt miteinander. Nach mehr als drei Jahren, schreibe ich wieder mit dir. Nach mehr als drei Jahren entschuldigst du dich dafür, dass du mich betrogen und mir das Herz gebrochen hast. Doch eine Entschuldigung macht den Schaden nicht mehr gut, sie heilt auch den Schmerz nicht mehr. Und trotzdem...diese Entschuldigung war alles, worauf ich immer gewartet habe. Ich vergebe dir. Das tue ich wirklich, denn Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich habe mich verändert und ich denke, das gilt auch für dich.
Du lässt nicht locker, bis ich mich dazu bereit erkläre, dich zu treffen. Ich merke, dass du immer noch diesen Einfluss auf mich hast...dass du es schaffst, dass ich Dinge tue, die ich eigentlich nicht will. Und auch jetzt stelle ich mir wieder die Frage: Warum ist das so?
Freude und Angst vermischen sich, als ich mich fertig mache um dich zu treffen. Nach all den Jahren kommt es mir so unwirklich vor, dass ich dich gleich wiedersehen werde. Schon als du mich anrufst und ich deine Stimme höre, ist mir vor Aufregung schlecht. Und doch auch irgendwie bin ich glücklich. Verrückt, nicht wahr? Und dann sehe ich dich. Alles ist wie früher, als ob nie etwas gewesen wäre. Wir verstehen uns gut. Du denkst, ich bin immer noch die selbe wie vor drei Jahren und ich will, dass du das auch weiterhin denkst. Denn so kann es vielleicht mit einer Freundschaft funktionieren. Das Monster, das ich bin, werde ich dir nicht zeigen. Denn ich habe Angst, dass du dann wieder aus meinem Leben verschwindest. Ich weiß nicht, wohin uns der neuerliche Kontakt führen wird und ich mache mir Sorgen, dass wir uns gegenseitig weiter zerstören. Aber ich möchte den Sprung einfach wagen.

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