Ich habe heute den ganzen Tag gegessen. Nichts Großes, aber ständig Kleinigkeiten. Joghurt, Müsliriegel, Toastbrotscheiben mit Käsedip. Und dabei dachte ich noch, wenn es mir schlecht geht, könnte ich nicht viel essen. Scheiß! Stattdessen vollgestopft wie sonst was. Und der Tag ist noch nicht einmal vorbei. In ner Stunde kommt mein Freund nach Hause und dann wird wieder gegessen! Sport kann ich heute keinen machen, da mir schon beim Aufstehen schwindlig ist, sogar im sitzen. Fühle mich kraftlos und kann mich kaum konzentrieren. Wieso, zum Teufel? Ich esse doch! Ich hab heute fast 700 Kalorien gegessen, verdammt nochmal. Meine Laune ist im Keller, ich könnte heulen, dabei müsste ich doch eigentlich glücklich sein. Aber alles was ich empfinde ist Angst. Angst vor allem und jedem und es wird immer schlimmer. Dabei weiß  ich gar nicht, wovor ich konkret Angst habe.
Eben habe ich mir Fotos von mir angesehen und dachte: 
Eigentlich könnte ich mich doch hübsch finden. So hässlich bin ich doch gar nicht. Es gibt viele mollige Frauen, die trotz oder gerade deshalb schön sind. 
Dann der Blick in den Spiegel. Das Ziehen an der Haut, die nicht elastisch ist, sondern einfach nur fett. Ich und hübsch? NEIN! Definitiv nicht. Es hat schon seine Gründe, warum ich meinen Körper hasse. Ich wende den Blick ab, wische mir die Tränen aus dem Gesicht, lösche das Licht und verlasse das Badezimmer, nachdem ich kurz mit dem Gedanken gespielt habe, mich zu übergeben.
Morgen wird gefastet. Würde mich nach dem Fressgelage eh nicht wundern, wenn da wieder 79 stehen würde auf der Waage.
Ich hätte so gern das Selbstbewusstsein, mich schön finden zu können. Aber das wird nie passieren.
Heute wieder eine Absage auf eine Bewerbung bekommen. Wären wir dann bei 26 Absagen. Bin ich überhaupt für irgendwas gut genug?! Ich versage auf ganzer Linie, egal was ich tue oder versuche. Ich habe keine Kraft mehr für den ganzen Scheiß.
Sorry für die wirren Gedanken.
Zwischen "Ich liebe dich" und "Ich bin verliebt in dich" herrscht ein Unterschied. Und das gibt mir die Erlaubnis, dich und dich zu brauchen. Wie die Luft zum Atmen, ohne euch bin ich noch weniger als nichts.
 
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