Vierundzwanzig.

24. Gestern wurde ich 24 Jahre alt. Und ich fühle mich immer noch wie ein kleiner unwichtiger Teenager, der in seinem Leben einfach nichts erreicht hat. Ich sehe, was viel jüngere Leute alles erreicht haben, welche Ziele sie verfolgen. Und dann fühle ich mich einfach wie ein Nichts. Im Grunde bin ich das ja auch. Seit über einem Jahr arbeitslos, finde nichts Neues; habe nen psychischen Knacks, der einfach alle um mich herum vertreibt; weiß nicht, was ich will und mache alles kaputt, was ich anfasse. Sind doch hervorragende Voraussichten auf ein lebenswertes Leben. Mir fehlt es aber auch an Energie, Disziplin und Willenskraft um irgendetwas zu ändern. Ich fange vieles an, bringe aber nichts zu Ende. Ich habe mich zurück entwickelt, war mit 18 erwachsener und reifer als ich es jetzt bin. Ich vegetiere vor mich hin, existiere. Doch zu leben habe ich schon lange aufgehört. Es gibt sie noch, diese Momente. Wenn ich glücklich bin und lebe. Sie halten nicht lange an. Sobald dieses Gefühl nachlässt, fühle ich mich mieser als davor. Aber ich werde besser darin, diese schlechten Gefühle zu verdrängen und besser darin, die falsche Fröhlichkeit aufrecht zu erhalten. Mir nicht anmerken zu lassen, dass mir jeder Tag große Angst macht. Ich würde so unglaublich gerne einmal richtig abschalten können, wenn es nur für ein paar Stunden ist. Aufhören, zu denken und zu fühlen. Das einzige, was momentan richtig läuft, ist das mit der vegetarischen Ernährungsumstellung. Heute ist Tag 11 und ich halte problemlos aus. Wenigstens etwas. Wenigstens das.