Dienstag, 13. Mai 2014

Kontrolle.

Mein Körper schmerzt. Jeder einzelne Muskel tut weh. Mit jedem Schritt zucke ich zusammen, weil meine Beine sich anfühlen wie durch die Mangel genommen. Aber es ist gut, weil es zeigt, dass ich in den letzten Tagen wirklich was getan habe und ich freue mich darüber.

Ich stehe auf der Waage. Bekleidet mit Feinstrumpfhose, Baumwollstrumpfhose, Tshirt. Ich weine, weil sie mehr anzeigt. Schreie. Tobe. Muss fast kotzen. Denke "Das kann verdammt nochmal nicht sein!". Fühle mich unfair behandelt. Es ist unfair. Ich bemühe mich so, esse wenig, zwinge mich zur Bewegung. Es ist zu wenig, das weiß ich, aber ich kann nicht mehr. Noch nicht. Die Angst vor der Zahl auf der Waage steigt immer mehr. Würde am liebsten gleichzeitig fressen und fasten. Fressen und kotzen. Versuche es, schaffe es nicht. Bin zu blöd zum Kotzen, dabei verdiene ich es.

Und doch ist mir etwas aufgefallen. Zu kontrollieren, was ich esse, wieviel davon und wann nimmt mir den Drang zur Selbstverletzung. Es geht mir zwar nicht sonderlich gut, aber ich hatte seit Tagen keinen Drang dazu, zur Klinge zu greifen. Und das ist gut. Es hat etwas von Richtigkeit.


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